Glas- oder Plastikflaschen für Nachhaltigkeit beim Trinken

Erfahren Sie alles über die Wahl: Glas-oder Plastikflaschen? Was war zuerst da? Welche Mythen existieren und für welche Flaschen Sie sich in Zukunft entscheiden sollten.

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Glas- oder Plastikflaschen für Nachhaltigkeit beim Trinken

Unser Umweltbewusstsein und die Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen für Produkte aus unserem Alltag steigen. Auch beim Kauf von Getränken wie Mineralwasser, Saftschorlen oder Softdrinks möchten viele so umweltfreundlich wie möglich agieren. Die gängigen Möglichkeiten für die Verpackung von Getränken sind Glas- oder PET-Flaschen. Letztere sind in den letzten Jahren in Verruf geraten, da sie aus Kunststoff bestehen. Doch sind Glasflaschen besser als Plastikflaschen? In diesem Blogartikel stellen wir Ihnen die unterschiedlichen Flaschenarten vor und informieren Sie über die Vor- und Nachteile der beiden Optionen.


Glas oder PET: Was war zuerst da?

Wie bereits erwähnt, sind Glas- und Plastikflaschen neben Tetra-Pak-Getränkekartons die gängigsten Optionen, um Getränke zu verpacken und somit sicher und einfach zu transportieren. Doch gerade bei den PET-Flaschen gibt es einige wichtige Unterschiede. Eine wichtige Instanz im Bereich Flaschen – gerade wenn es um die Abfüllung von Mineralwasser geht – ist die Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB). Flaschen aus dem GDB-System sind typischerweise Glasflaschen, die in braunen oder grünen Kästen verkauft werden. Die Anfänge der GDB sind auf die Gründung der „Kola-Getränke-Herstellungs- und Vertriebsgenossenschaft eGmbH“ im Jahr 1937 zurückzuführen – damals eine Reaktion auf das Vordringen der US-Marke Coca Cola in den deutschen Markt. Seitdem hat sich die GDB zu einem nationalen Handelsunternehmen weiterentwickelt, das heute rund 180 Mitglieder, darunter bundesweit bekannte Mineralwassermarken sowie regionale Brunnen, vertritt.

Glasflaschen: der Klassiker

Glasflaschen waren Jahrzehnte lang die klassische Methode, um Getränke zum Verkauf anzubieten. Auch heute sind sie noch im Umlauf und erfreuen sich aufgrund ihres umweltfreundlichen Images großer Beliebtheit. Getränke in Glasflaschen erhalten Sie von etablierten deutschen Institutionen wie der GDB, aber auch international bekannte Firmen setzen auf Glas: Beim Gedanken an die Firma Coca Cola kommt vielen sofort die ikonische Glasflasche des Unternehmens in den Sinn. Leere Glasflaschen werden vom Händler zurückgenommen, gereinigt, getestet und neu befüllt. So können Glasflaschen bis zu 50 Mal wiederverwendet werden. Auf Glasflaschen befindet sich in der Regel ein Datum, das darauf hinweist, wie lange sie schon im Umlauf sind.

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Vorteile von Glasflaschen

  • öfter wiederbefüllbar als PET-Flaschen
  • geschmacksneutral
  • komplett dicht
  • stabil, auch bei viel Kohlensäure
  • einschmelzbar

Nachteile von Glasflaschen

  • energieintensive Herstellung
  • schwerer als Kunststoffflaschen
  • gesteigerte Transportkosten durch höheres Gewicht
  • zerbrechlich

GDB Glas-Mehrweg: deutsche Glasflaschen

Bei den gläsernen Mineralwasserflaschen der GDB gibt es zwei Lager: die weiße Mehrwegflasche (Perlenflasche) und die grüne Brunnenflasche. Die Perlenflasche hat ein Fassungsvermögen von 0,7 Litern und dient meist als Verpackung für natürliches Mineralwasser und Getränke auf Mineralwasserbasis. Die grüne Brunnenflasche wird mit medium und stillem Wasser sowie Heilwasser befüllt. Sie fasst 0,75 Liter. Konsumenten geben ihre leeren Glasflaschen beim Händler ab und bekommen das Pfand zurück. Bei GDB-Glasflaschen sind dies 15 Cent. Kaufen Sie Wasser im Kasten, werden für den Mehrwegkasten zudem meist weitere 1,50 Euro Pfand berechnet.

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PET-Plastikflaschen: leicht und einfach zu transportieren

Seit den 1990er-Jahren konnte sich zusätzlich zu Glas ein anderes Material für die Verpackung von Getränken durchsetzen: der Kunststoff Polyethylenterephthalat, besser bekannt unter der Abkürzung PET. In Deutschland, Österreich, der Schweiz und einigen anderen europäischen Ländern gibt es nationale Pfandsysteme, die dafür sorgen, dass die Plastikflaschen nicht auf Mülldeponien landen, sondern recycelt werden. Dabei gibt es allerdings unterschiedliche Arten von PET-Flaschen: Einweg- und Mehrwegmodelle.

Einweg-Plastikflaschen

PET-Einwegflaschen haben in der Regel ein Fassungsvermögen von 0,5 bis 1,5 Litern. Sie werden meistens einzeln oder als Sechserpack in Folie eingeschweißt verkauft. Bei Einwegflaschen gelangt nur ein Teil der leeren Plastikflaschen in den Recycling-Prozess. Der Rest wird außerdem als Feuerungsmittel in Müllverbrennungsanlagen eingesetzt. Auf PET-Einwegflaschen wird ein Pfand von 25 Cent erhoben.


PET-Mehrwegflaschen

Mehrwegflaschen aus Plastik sind das Gegenstück zur Glasflasche. In Deutschland entwickelte die GDB eine Einheitsflasche aus PET, die optisch den bereits bekannten Glasflaschen ähnelt. Die GDB-Flaschen sind in unterschiedlichen Größen mit einem Fassungsvermögen von 0,5 bis 1,5 Litern erhältlich. Häufig werden Sie gesammelt in Kisten verkauft. PET-Flaschen, die nicht zur GDB gehören – zum Beispiel von Coca Cola – fassen meist 0,5 Liter.

PET-Flaschen der GDB

Bei GDB-PET-Flaschen funktioniert das Mehrwegsystem ähnlich wie bei den Glasflaschen: Das Leergut wird von den Konsumenten bei den Händlern zurückgegeben und gelangt so zu den teilnehmenden Mineralbrunnen. Das Flaschenpfand beträgt 15 Cent. Nach einer gründlichen Reinigung und Tests werden die PET-Flaschen wiederbefüllt. Diesen Vorgang durchläuft eine solche Flasche ca. zehn Mal. Denn Kunststoff ist weniger widerstandsfähig als Glas, sodass Kunststoffflaschen schneller Gebrauchsspuren aufweisen und weniger häufig weiterverwendet werden können.

PETCYCLE

Während in Bayern das PET-Mehrweg-System dominiert, gehören die meisten Brunnenbetriebe in Baden-Württemberg dem PETCYCLE-Kreis an. Hierbei handelt es sich um eine Gemeinschaft von Getränke-, Maschinen- und Verpackungsherstellern. Der größte Unterschied zum GDB-System ist, dass die Brunnen im PETCYCLE keine einheitliche Flaschenform haben. Sie verwenden Flaschenrohlinge, um die eigentlichen Flaschen direkt vor der Abfüllung herzustellen. Die Flaschen werden gepresst, geschreddert und gereinigt. Danach wird das PET-Material zu Rezyclat verarbeitet. Daraus werden dann wieder neue Petcycle Rohlinge (Preforms) für neue PET-Flaschen hergestellt. So erhalten Verbraucher jedes Mal eine neue PET-Flasche, die aus recyceltem Material besteht. Mittlerweile gibt es Brunnen, deren PETCYCLE-Flaschen aus 100% Recyclat (rPET) hergestellt werden, unteranderem auch die Eigenmarken der GEFAKO und GEDIG - Eisvogel, Burgenperle und Fauna.

Vor- und Nachteile von Plastikflaschen

Ebenso wie bei Flaschen aus Glas gibt es bei PET-Flaschen Punkte, die für oder gegen sie sprechen. Welche Flaschenart Sie bevorzugen, hängt von Ihren Umständen und persönlichen Vorzügen ab.

Vorteile von PET-Plastikflaschen

  • geringes Gewicht
  • keine Bruchgefahr 
  • wenig Energieverbrauch beim Transport

Nachteile von PET-Plastikflaschen

  • nicht zu hundert Prozent gasdicht
  • kürzeres Mindesthaltbarkeitsdatum von Getränken
  • Bei falscher Lagerung Abgabe von unbedenklichen Mengen an Acetaldehyd*

*Acetaldehyd ist ein potenziell gesundheitsschädlicher Stoff, der jedoch auch natürlich in bestimmten Lebensmitteln entsteht, zum Beispiel bei der Herstellung von alkoholischen Getränken oder Käse. In kleinen Mengen ist Acetaldehyd also vollkommen unbedenklich. Wenn der Stoff über PET-Flaschen in die enthaltene Flüssigkeit abgegeben wird, handelt es sich hierbei meist um einen Bruchteil des gesetzlichen Grenzwerts. Acetaldehyd kann sich jedoch auf den Geschmack und Geruch von Wasser oder anderen Getränken auswirken.

Sind Glasflaschen nachhaltiger als Plastikflaschen?

Die Nachhaltigkeit und Umweltbilanz von PET-Mehrwegflaschen wurden in letzter Zeit zunehmend infrage gestellt. Auch sind immer wieder Fehlinformationen über scheinbare gesundheitliche Risiken, die von PET-Plastikflaschen ausgehen, im Umlauf. Bei der Gegenüberstellung Glasflasche vs. Plastikflasche gewinnt deshalb oft die Variante aus Glas. Doch ist das der einzig richtige Ansatz? Wir möchten die gängigsten Mythen für Sie aus dem Weg räumen.

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Mythos #1: Unsere Kunststoffflaschen landen im Meer

Mehrweg-Plastikflaschen und Einweg-PET-Flaschen aus Deutschland werden wiederbefüllt oder recycelt und landen nicht im Ozean oder auf Mülldeponien. Laut einer Studie des Fachverbands für Kunststoffrecycling (bvse) werden 94 Prozent aller PET-Getränkeflaschen zurückgegeben und recycelt – dafür sorgt das Flaschenpfand von 25 Cent. Bei Flaschen in Kisten ist die Recyclingrate sogar noch höher. Die Plastikflaschen, die unsere Weltmeere verschmutzen, stammen in der Regel aus Ländern, in denen es kein funktionierendes Pfandmodell oder sonstige Recyclingsysteme gibt.


Mythos #2: PET-Flaschen sind unnötiger Müll

Flaschen aus PET landen in Deutschland nicht auf der Müllkippe. Polyethylenterephthalat ist ein hochwertiger Rohstoff, für den eine große Nachfrage besteht. Deshalb wird PET immer wieder recycelt. Laut der bvse-Studie entstehen aus ca. 37 Prozent der Plastikflaschen neue Getränkeflaschen, der Rest wird in der Folienindustrie weiterverarbeitet oder die PET-Flaschen werden zu Textilfasern umgewandelt. Bei unseren Eigenmarken Eisvogel, Burgenperle und Fauna setzen wir sogar auf einen geschlossenen Recycling-Kreislauf: Neue PET-Flaschen werden zu 100 Prozent aus recycelten Flaschen hergestellt.

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Mythos #3: Leere Plastikflaschen werden im Ausland entsorgt

Es stimmt, dass unglaubliche Mengen an Müll aus dem Westen in ärmere Länder verschifft und dort deponiert werden. PET-Flaschen gehören jedoch nicht dazu, da sie hauptsächlich in Deutschland oder in unseren Nachbarländern recycelt werden und nicht im Müll landen – weder in Deutschland, noch in anderen Staaten.


Mythos #4: PET-Flaschen enthalten Weichmacher

Bei Druck geben PET-Trinkflaschen nach. Ist also Weichmacher in Plastikflaschen enthalten? Welche Plastikflaschen sind unbedenklich? Tatsächlich können Sie Getränke aus PET-Flaschen unbesorgt konsumieren. Laut des Bundesinstituts für Risikobewertung handelt es sich bei allen Varianten in Deutschland um Plastikflaschen ohne Weichmacher. Die Flaschen sind flexibel, weil sie sehr dünne Wände haben. Wären tatsächlich Weichmacher enthalten, würden die Flaschen ihre Stabilität verlieren und könnten die enthaltenen Getränke nicht ausreichend schützen.


Mythos #5: Mehrwegflaschen sind Einwegflaschen überlegen

Es ist korrekt, dass Mehrwegflaschen aus Glas öfter wiederbefüllt werden können. Das heißt jedoch nicht, dass Glasflaschen zwingend umweltfreundlicher sind. Bei ihrer Herstellung wird viel Energie aufgewendet und aufgrund des höheren Gewichts wird auch beim Transport mehr Energie benötigt. Werden PET-Flaschen korrekt recycelt, haben sie in etwa den gleichen ökologischen Fußabdruck wie Glas-Mehrwegflaschen

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PET oder Glas: Fazit

Ob Sie bei Ihrem Getränke-Einkauf Plastikflaschen oder Glasflaschen wählen, bleibt Ihnen überlassen. Solange Sie die Flaschen zum Händler zurückbringen, um sie wieder in den Recycling-Kreislauf zu integrieren, gibt es, was die Ökobilanz zwischen Glas- und Plastikflasche angeht, nur wenig Unterschied. Kühles Mineralwasser genießen Sie lieber aus der Glasflasche, doch für unterwegs finden Sie leichte PET-Flaschen praktischer? Kein Problem! Für welche Variante Sie sich entscheiden, bleibt ganz Ihren eigenen Vorlieben überlassen – denn auch PET geht heute ganz ökologisch!

Spritzige Getränke in Glas- und PET-Flaschen bei GEFAKO und GEDIG

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